Verhaltenstherapie
Verhaltenstherapie ist neben der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und der Psychoanalyse, eine von drei anerkannten Richtlinienverfahren in der Psychotherapie. Wissenschaftliche Studien haben die Wirksamkeit des Verfahrens bei vielen psychischen Erkrankungen eindeutig belegt. Je nach Einzelfall kann eine medikamentöse Begleitbehandlung sinnvoll sein.
Die Verhaltenstherapie zeichnet sich durch einen lösungsorientierten Ansatz im „Hier und Jetzt“ aus. Ziel ist es, eine bessere Lebensqualität zu erreichen, indem die störenden Symptome durch Veränderungen im Verhalten und in den Kognitionen abgebaut werden. Dabei setzt die Verhaltenstherapie voraus, dass der Patient aktiv an diesen Veränderungen mitwirkt. Er lernt mit seinen Problemen besser umzugehen, wobei der Therapeut in den wöchentlichen Sitzungen Hilfestellungen gibt.
Eine Kurzzeittherapie dauert 25 Sitzungen, eine Langzeittherapie 45 Sitzungen. Eine Verlängerung ist bei Bedarf auf max. 80 Sitzungen möglich. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Psychoonkologie
Eine Krebserkrankung ist für viele Menschen mit starken seelischen Belastungen verbunden, da die Diagnose Krebs häufig als existentielle Bedrohung empfunden wird. Ca. 15-30 % aller Krebspatienten haben einen psychosozialen Beratungsbedarf. Der Beratungsbedarf bei den Angehörigen wird sogar noch höher eingeschätzt. Für Patienten und Angehörige kann es sehr entlastend sein, dieses Thema mit einem neutralen Therapeuten zu besprechen.
Einen Idealweg mit der Erkrankung umzugehen, gibt es sicherlich nicht. Vielmehr bedeutet Krankheitsverarbeitung z.B. mit Hilfe einer Psychotherapie einen „eigenen Weg“ zu finden, mit der Diagnose und der Erkrankung zu leben.
Aufgrund von Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung können psychische und körperliche Belastungen entstehen, auf die sich der Patient immer wieder neu einstellen muss. In dieser Zeit kann es gut tun sich in einem geschützten Rahmen über seine Empfindungen und Vorstellungen auszutauschen, ein „Gegenüber“ zu finden, dass dieser Belastung standhält.
Nach Abschluss der Therapien beginnt oft die eigentliche Krankheitsverarbeitung. Es kommen Fragen nach dem Sinn des Lebens auf, nach konkreten Vorstellungen der familiären und beruflichen Lebensgestaltung, oder dem eigenen eventuell „veränderten Lebensplan“.